Die Kraft der Freude

Nicht mehr reisen, keine Freunde mehr treffen, nicht mehr gemütlich einen Kaffee oder ein Viertele in einem Café oder dem Lieblingsgasthaus trinken zu können – das belastet in der Corona-Krise viele. Nach immer mehr Menschen greift die Depression, und immer mehr nimmt sie auch gefangen. Die österreichische Psychologin Elisabeth Lukas glaubt indes fest, dass es ein Gegenmittel gibt. So absurd das auf den ersten Blick klingen mag: Es ist die Freude!.

Die Schülerin Viktor Frankls (er überlebte das KZ nicht zuletzt, weil er den Glauben an ein buchstäblich sinn-volles Dasein nicht aufgegeben wollte) ist überzeugt: „Freude ist ein gigantischer Kraftspender!“ Deshalb rät sie in einem ihrer Bücher, das wie so viele im Verlag Neue Stadt erschienen ist, Der Freude auf der Spur zu bleiben.

Und das tut sie nicht rein theoretisch, sondern schildert konkret „sieben Schritte, um die Seele fit zu halten“. Und die überfordern einen nicht, sondern lassen sich ganz einfach in den Alltag integrieren. Auf Spekulationen zu verzichten – das scheint zum Beispiel gerade in Fake-News-Zeiten überaus wichtig. Oder wer hat nicht so erlebt, dass einen Negatives immer weiter nach unten zieht, während einem Positives regelrecht Flügel verleiht?

Einfach mal innezuhalten – das ist ein zwar weit verbreiteter, aber in einer Zeit, die im Zeichen der Hektik steht, nur sehr schwer einzuhaltender Vorsatz. Wie wohltuend ist da Tipp Nummer 6: „Genieße das Dasein, solange Du da bist!“

Recht hat sie!

Elisabeth Lukas: „Der Freude auf der Spur“; Verlag Neue Stadt, München 2020; 160 Seiten; 16,95 Euro

In einem gemeinsam mit dem früheren Rettungssanitäter, freien Journalisten und jetzigem Altenativmediziner Reinhardt Wurzel, verfassten höchst aktuellen Buch schildert Elisabeth Lukas auch explizit „Wege zur Stärkung der seelischen Immunität“. Darin zeigen die beiden auch auf, wie Pandemie und Psyche zusammenzuhängen vermögen. Und welch fatale Folgen Ungewissheit und durchkreuzte Pläne sowie die Konfrontation mit Krankheit und Tod haben können.

Aber sie bieten auch Gegenmittel gegen das Düstere an. Zum Beispiel den „Schutzschild Sinnsuche“. Oder die „Trotzmacht des Geistes“. Nicht zuletzt die „heilsame Nachdenklichkeit“. Und sie raten zwar, der Wirklichkeit ins Auge zu blicken (auch der eigenen Endlichkeit) – aber zugleich auch dazu, Stressfaktoren zu „umschiffen“.

Das Buch fasziniert nicht zuletzt dadurch, daß es mit beiden Beinen auf dem Boden bleibt. Und dennoch (oder gerade deswegen) den Weg zu einem weiten Horizont ebnet.

Elisabeth Lukas, Reinhardt Wurzel: „Pandemie und Psyche“; Verlag Neue Stadt, München 2020; 144 Seiten; 18 Euro

Hoffnungsbuch Nummer 3 in dieser Elisabeth Lukas-Reihe: Dein Leben ist Deine Chance – dies zu vermitteln wird die Klinische Psychologin nicht matt. Egal, wie alt man sei, ob einen Krankheit geschlagen habe oder mit Gesundheit gesegnet sei – für jeden gebe es einen Weg zur bestmöglichen Entfaltung.

Anhand ihrer praktischen Erfahrung gibt sie ihren Lesern wertvolle Hinweise, wie man den Pfad in die Fülle des Lebens zu entdecken vermag. Und da spielen natürlich Lebenssinn und Lebensziele eine ebenso große Rolle wie „die guten Gaben der Dankbarkeit“. Eine ganz wichtige Empfehlung lautet: „Schach der Reizüberflung!“ Und auch Stille kann überaus heilsam und kräftigend sein.

All dies wird wunderbar vertieft mit Kurzgeschichten aus den verschiedensten Kulturkreisen – und deren Deutung durch die Mut machende Autorin.

Elisabeth Lukas: „Dein Leben ist Deine Chance“; Verlag Neue Stadt, München 2020; 192 Seiten; 18,95 Euro

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