Manche halten Erklärungsversuche des Seins für Blödsinn und Spinnerei: Aber genau dies hat die Kulturen rund um den Globus bis heute geprägt. Philip Wilkinson stellt all diese Geschichten in einem neuen Buch aus dem Verlag Dorling Kindersley vor.
Die Mythen und Sagen aus allen Kulturkreisen zu verfolgen, ist ein faszinierendes Unterfangen. Denn: Wie entstand die Welt, welcher Gott (oder welcher Götter) beeinflussen unser Schicksal, was ist ein Held, wo gehen wir alle hin, gibt es ein Ende aller Zeiten und wie sieht das dann aus? Darüber haben die Menschen schon nachgedacht und nachgegrübelt, seit es sie gibt.

In diesem Buch begegnet einem ein faszinierendes Panorama all dieser Erklärungsversuche: Die europäische Antike ist mit der griechischen Variante der Schöpfung, Orpheus in der Unterwelt und dem Trojanischen Krieg dabei, der Norden Europas mit seinen Göttern repräsentiert, aus dem Westen kommen die alten Kelten dazu, und auch die Hexen aus Mittel- und Osteuropa haben ihren Platz.
Vorder- und Zentralasien steuern das Gilgamesch-Epos und Tiermythen aus der Mongolei bei. Aus Südasien stammen die vedischen Götter, aus Ostasien die chinesischen Sagen und die japanische Vorstellung von der Schöpfung. Auch Afrika ist mit seiner Vorstellung vom Anfang der Welt und mythischen Geschichten aus Nord, Süd, Ost und West des Kontinents vertreten. Amerika kennt viele Sagen – darüber, wie der Rabe das Licht stiehlt, die gefiederte Schlange auftaucht, welches die fünf Zeitalter der Karibik sind und die wie Himmelsgötter der Anden aussehen. Aus Australien stammen die Vorstellungen von der Regenbogenschlange und gar dem Ursprung des Todes.
Und das alles ist schlichtweg herrlich illustriert.
Philip Wilkinson: „Mythen und Sagen aus allen Kulturkreisen“; Dorling Kindersley Verlag, München 2020; 352 Seiten mit 1500 Fotos; 19,95 Euro