Positiv und Negativ

Das Alltägliche bewahren und das Unsichtbare sichtbar machen – das sind die großen Anliegen der englischen Künstlerin Rachel Whiteread. Ein im Hirmer Verlag erschienener Katalog gibt nun einen Überblick über ihr Schaffen der vergangenen drei Jahrzehnte.

Ihr berühmtestes Werk ist wohl „House“: Dabei fertigte sie einen Abdruck eines kompletten Hauses, das in London zum Abriss freigegeben worden war. Das brachte ihr 1993 den internationalen Durchbruch.

Durch ihre Technik ermöglicht sie einem einen ganz neuen Blick auf das Alltägliche – von der Luftmatratze über eine Treppe bis zur Badewanne. Auch das Holocaust-Mahnmal auf dem Judenplatz in Wien stammt von ihr, als dessen Motiv sie eine Bibliothek, deren Bücher nach außen zeigen, wählte.

Das ist auch ein roter Faden, der sich durch ihr Werk zieht: die Umkehrung der Dinge, die man so kennt. So dass deutlich wird: Nichts ist ganz so, wie es den ersten Anschein hat. Dieses Spiel von Positiv und Negativ hat nicht ohne Grund die Kuratoren der großen Museen der Welt fasziniert – von der Tate Gallery in London über die Washingtoner National Gallery of Art bis hin zum 21er Haus, dem Museum für zeitgenössische Kunst in Wien.

Ann Gallagher, Molly Donovan (Herausgeber): „Rachel Whiteread“; Hirmer Verlag, München 2019; 240 Seiten mit 155 Abbildungen; 39,90 Euro

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