Der entfesselte Krieg

Er gilt als die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts. Und das wohl zurecht. Der Erste Weltkrieg übertraf alles, was man sich bis dahin an Schrecken hätten vorstellen können. Jörn Leonhard widmet sich dem grausigen Geschehen ausführlich in einem immer noch wichtien Buch aus dem Verlag C.H. Beck.

Für den Professor für Westeuropäische Geschichte an der Universität Freiburg sind diese Schlachten so etwas wie Die Büchse der Pandora: Bei der hatten ja die griechischen Götter davor gewarnt, den Deckel zu heben. Ohne Erfolg. Aus dem Gefäß brachen sich danach alle Übel der Welt Bahn.

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Für seine Darstellung aus deiner globalen Perspektive wählte der Historiker einen außergewöhnlichen Ansatz: eine Rundreise zu vergessenen Schlachtfeldern, aber auch immer wieder in die Hauptstädte der Krieg führenden Staaten.

Gleichzeitig geht er auf die Erfahrungen der verschiedensten Gruppen ein: Sein Blick richtet sich daher auf Militärs und Politiker ebenso wie auf Schriftsteller, Soldaten und Arbeiter. Und auch auf Männer und Frauen gleichermaßen. Er vergleicht europäisch, lässt aber auch die globale Perspektive nicht außer Acht.

Bei seinem Buch wird aber auch deutlich, welch rasanten Veränderungen damals nicht nur die militärische Lage, sondern auch die Gesellschaften und die realen Handlungsspielräume der Regierungen jenseits der jeweiligen Siegesfantasien ausgesetzt waren.

Jörn Leonhard: „Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs“; Verlag C.H. Beck, München 2014; 1157 Seiten mit 62 Abbildungen; 38 Euro (als E-Book 31,99 Euro)

 

 

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